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S.O.S. (Shinjinrui on Sumo) von Chris Gould |
Bankrott
anmelden. Ich verkenne nicht mehr länger die lebensnotwendige
finanzielle Unterstützung durch Koenkai, Kanemochi und anderes
privates Sponsorentum, aber ich sehe die vermutlich begrenzten
Möglichkeiten dieser Geber, Sumo immer wieder zu retten. Ich denke
einfach, dass das Leben für den NSK viel einfacher wäre, wenn
alle Turniere ausverkauft wären. Zentral für das Phänomen der leeren Sitzplätze sind, natürlich, Japans Unter-30-jährige. Obwohl sich der Begriff "Shinjinrui" ("neues Geschlecht") Stück um Stück aus den japanischen Wortschatz entfernt hat, wende ich es auf die japanische Jugend von heute an, da deren Blick auf das Leben – oder weniger weit betrachtet, auf Sumo – deutlich anders als der früherer Generationen ist. Die ersten beiden Teile hatten viele Theorien betrachtet, waum Shinjinrui wenig Interesse an Japans "National"sport haben, aber könnte es nicht einfach sein, dass es grundlegende strukturelle Hindernisse gibt (finanzieller, geographischer, logistischer oder organisatorischer Art), die die Shinjinrui davon abhalten, am Spaß teilzuhaben? Hoher Eintrittspreis? "Es ist nicht so, dass ich nicht zum Sumo gehen will", sagt Hiroshi, ein 25-jähriger Steward. "Ich gebe zu, es ist schwer, während des Tages zu Kämpfen zu gehen, aber was mich am meisten davon abhält, ist der hohe Preis für Tickets." Meine Interviews mit Shinjinrui bestätigen, dass Hiroshi für viele Gleichaltrige spricht. Der Grund, der von jungen Menschen am öftesten dafür angegeben wird, dass sie nicht zum Sumo kommen, ist der Ticketpreis. Mit den Weiter |
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Im
letzten Teil der Trilogie beobachtet Chris Gould die strukturellen
Hindernisse, die – nach dem, was man hört – offenbar Japans
Unter-30-jährige davon abhalten, sich am Sumo zu erfreuen. 10. Januar 2007: Ein Wochentag, ein zu 45% gefüllter Kokugikan. Ein niedergeschlagener Engländer, der die Arena kurz für ein Foto verlassen hatte, kann seine Gefühle nicht mehr zurückhalten; als er von seinem Lieblings-Platzanweiser im Kokugikan mit den Worten "Konde imasen, ne?" ("Nicht gerade eine Menschenmenge, oder?") begrüßt wird, beklagt sich der Engländer in einem Japanisch, das wohlmeinend nur als "Pidgin" bezeichnet werden kann. Ein Oyakata in der Nähe, den es zweifelsfrei juckte, die Monotonie der Regeln zu brechen, überhört meine Bemerkung und antwortet. "Er sagt: 'Wartet bis zum |
Wochenende. Dann werden die Massen kommen'", ist die englische Übersetzung des Platzanweisers. Sicher, das Wochenende kommt, und auch die Massen; die Man'in Rei-Banner (ausverkauftes Haus) waren am folgenden Samstag und Sonntag zu sehen. Aber meine Zweifel keimen weiter. Ich verbrachte viel Zeit des achten Tags damit, zu überlegen, wie der japanische Sumoverband (NSK) – mit hunderten von Ringern, Oyakata, Offiziellen, Ratgebern und geistlichem Personal auf der Gehaltsliste – nur solvent bleiben kann bei durchschnittlich 6.000 verkauften Tickets pro Tag. Befände sich ein professioneller Fußballclub, Cricketclub, Rugbyteam oder – darf ich es wagen – die Lawn Tennis Assosiaction – in einer ähnlichen Situation, würde er innerhalb eines Monats |
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