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Fußbewegungen
der Paare sollten koordiniert ablaufen, so dass A's linker Schritt nach
vorne im Gleichklang mit B's rechtem Schritt nach hinten war. Man kann
offen sagen, dass einige Paare ihre Bewegungen deutlich besser
koordinierten als andere. Während der gesamten Dauer dieser langen
Übung blieb Homasho ungerührt, seine ruhigen Shiko wurden nur
hie und da von einem Schluck aus einer der vier Wasserflaschen
unterbrochen, die vor mit stande. Links neben diesen Flaschen lag die
vergoldete Form eines Eberkopfs, das Zeichen für das Jahr des
Schweins. Gegen 7:30 wurden einige Strohbesen aus dem Schrank neben Homasho geholt, und der sandige Ring wurde von den jüngeren Deshi gefegt und für Suri-Ashi vorbereitet. Diese Übung soll die Vorwärtsbewegungen der Ringer verfeinern und sie hoffentlich auf das legendäre Oshitaoshi vorbereiten, das Zabutons zum Fliegen bringt. Die Deshi bildeten zwei Linien, die im rechten Winkel zueinanderstanden, und durchquerten den Ring auf verschiedene Arten. Zu Beginn kauerten sie sich zusammen, führten einen angedeuteten Tachiai aus und durchquerten den Ring dabei in einer geraden Linie. Dann veränderten sie einen Tachiai nach links in einen Angriff von rechts. Danach stellten sie sich vor, wie sie mit einem gegnerischen schlauen Schritt zu Seite umgehen würden und führten eine geraden Angriffssatz mit anschließender Drehung an der Tawara aus. Zum Schluß führten sie im Ring fünf wellenförmige Bewegungen aus, zuerst ein gerader Angriff und dann zweimal der Wechsel zwischen rechts-links und links-rechts. Das Suri-Ashi wich bald der Verbesserung der Yorikiri-Bewegungen. Wieder bildeten die Ringer zwei Linien im rechten |
Winkel,
bewegten sich dieses Mal aber langsamer durch den Dohyo und wuchteten
ihre Masse im Wechsel auf Zehen und Fersen durch den Ring. Ein so
deutliches Abschaben der Sohlen am Lehm wurde als zu viel angesehen, um
von dem runden, jungen Deshi bewältigt zu werden, und ihm wurde
gesagt, er sollte mit betonten Schritten weitermachen.
Shikoroyamas Star, später am Tag.
Die Besen kamen dann wieder zum Vorschein, um den Sand näher an der Mitte des Dohyo zu fegen und die nächste Phase der Fußabhärtung einzuleiten: Butsukari-Geiko. Homasho wasserholender Tsukebito, ein Sandanme-Sumotori namens Tomishima mit Pickeln im Gesicht, stand bei den Shikiri-Sen und forderte einen größeren Deshi heraus, ihn aus einer hockenden Position heraus und mit voller Kraft anzuspringen. Um seinen Kollegen zu motivieren, schrie Tomishima, als er den Deshi zum Angriff mahnte. Der Deshi gehorchte, verpasste Tomishimas schwabbeliger Brust einen bösen Schlag und ließ Homashos Tsukebito an den Rand des Rings rutschen. Das Geräusch des Zusammentreffens war laut, aber verblasste zur Unkenntlichkeit nach den mächtigen Pengs, die eine Stunde später zu hören waren, als Homasho so wild auf Tomishima losging, dass letzterer sich instinktiv wegdrehen wollte. Die Kraft hinter Homashos |
Angriff war so stark, dass der Rücken des Helfers oft mit der Wand sechs Meter hinter ihm Bekanntschaft machte. Nach dem Butsukari-Geiko kam die Tsukidashi-Trainingseiheit. Teraosho, einer der runderen Deshi auf Jonidan 89 Ost, besetzte die Mitte des Dohyo, streckte seine geschwollenen Arme aus und lud eine Reihe Kollegen ein, sich dabei abzuwechseln, ihn mit einer "Tsuki"-Stoßattacke an den Oberkörper aus dem Ring zu werfen. Hier wurde der Unterschied zwischen etablierten Sekitori und den Neulingen am grausamsten deutlich. Der magere Neuling traf Teraoshos Brust überhaupt nicht, schlug in die Luft und bekam einen Rüffel dafür, dass er seinem Partner fast das Auge ausgestochen hätte. In der Zwischenzeit schien der gewichtigere Neuling trotz all seiner Masse furchtbar wenig Stoßkraft zu haben und brauchte vier Versuche, um Teraosho nur zu bewegen, geschweige denn ihn aus dem Ring zu wuchten. Er und sein unerfahrener Freund verbrachten die restliche Übungszeit damit, einen schweren Reissack zwischen sich hin- und herzuwerfen, in der Hoffnung, so die nötige Kraft in Armen und Beinen aufzubauen, um in Zukunft überzeugendere Tsuppari-Attacken zu liefern. Homasho begann in der Zwischenzeit, mit schweren Gewichten zu arbeiten, und übte Angriffsbewegungen mit einer Hantel in jeder Hand. Um 8:05 verließen zwei Deshi die Trainingsrunde, um zum Kokugikan zu ihren morgendlichen Kämpfen zu gehen. Als sie das taten, wurde der Ring mit dem Verstreuen von Salz für die ersten Übungskämpfe des Tages gereingt, die zwischen Teraosho und einem genauso molligen Gegner stattfanden. Teraosho begann Weiter |
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