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britische
Humor. Meine Frau hat mich sehr unterstützt, und als ich gebeten
wurde, in gerade mal drei Wochen nach Japan zu reisen, sagte sie, dass
ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen dürfe. MB: Du warst im Oktober 2006 in Japan, um an den Sumo World Championships in Sakai bei Osaka teilzunehmen – kannst Du etwas über Deine Gefühle während dieser Zeit sagen? MK: Als ich aus dem Fenster sah, als wir Japan überflogen, sah die Landschaft so zerklüftet aus, dass sie fast ungastlich wirkte, und als wir landeten, sah der Flughafen so steril aus und das Personal war sehr effizient. Ich weiß nicht, ob es der lange Flug war oder einfach der Wechsel der Umgebung, aber ich begann zu denken, dass ich das Falsche getan hatte. Der erste Tag war ziemlich verschwommen; Jetlag ist etwas furchtbares. Beim ersten Training fühlte ich mich miserabel – es war früh am Morgen, draußen und auf einem ECHTEN Dohyo. Deshalb, verbunden mit sehr wenig Schlaf in den letzten 48 Stunden, wollte ich einfach nur nach Hause. Am nächsten Tag war ich aber wacher, ich machte Bekanntschaft mit Japan und war von den Socken. Der Park, in dem der Dohyo war, sah im Morgenlicht atemberaubend aus, und das Training lief fabelhaft. Als ich später ins Hotel zurückging, bemerkte ich, wie ordentlich und sauber die Straßen gehalten wurden, |
obwohl
ich zugeben muss, dass ich enttäuscht war, wie verwestlicht alles
war; ich denke, ich hatte es "östlicher" erwartet. Leider hatte
ich keine Möglichkeit, irgendwohin außerhalb der Stadt zu
reisen, und so bekam ich nie das Japan zu sehen, das ich sehen wollte. Was die Bevölkerung angeht – die Leute in Japan waren wundervoll – höflich, respektvoll und freundlich, aber allem voran – geduldig. Da ich kein Wort japanisch sprechen kann, brauchte ich einige Zeit, bis ich mich verständlich machen konnte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das ein fremder Besucher in England genauso behandelt wird. Auf einem echten Dohyo zu trainieren war in jeder Hinsicht wunderbar, außer einer – ein paar Stunden am Tag auf Sand herumzurutschen hatte einen Großteil der Haut an meinen Zehen heruntergerissen, aber was ist schon ein bißchen Schmerz, wenn man Spaß hat. Am Tag des Turniers hatte ich gebebt und konnte er kaum erwarten, in den Ring zu steigen. Als es an der Zeit war, ging ich zum Trainingsring, um mich vorzubereiten; dann wurde ich gerufen und ich ging in die Hauptarena. Ich musste ein bißchen warten und fand es schwer, konzentriert zu bleiben, aber nachdem mein Kampf startete, hatte ich das Gefühl, dass ich mich ganz gut schlug, indem ich meinen Gegner an die Tawara drückte und, meiner Meinung nach, die Kontrolle hatte. Dann begann meine Hand an seinen |
Hals
zu rutschen, und meine natürliche Reaktion war, meinen Arm
wegzuziehen. Er profitierte schnell von dieser Bewegung und war sofort
unter diesem Arm und benutzte ihn, um mich auszuhebeln. So endete mein
Titelkampf. Als ich hörte, dass er der südamerikanische
Meister ist, fühlte ich mich ein bißchen besser, aber nicht
viel. Alles in allem genoss ich die Erfahrung, obwohl ich meine Frau
und Kinder vermisste. MB: Wohin siehst Du Dich selbst im Amateur-Sumo gehen? Ist es von Deiner Seite eine langfristige Verpflichtung? MK: Ich begann mit dem Sumo erst im März 2006 und lebe etwa 200 Kilometer von den Trainingsräumen des Verbandes entfernt, ich kann nicht einfach dorthin gehen. Mein Sohn spielt im Winter Fußball und meine Tochter macht im Sommer Leichtathletik, also sind die meisten Wochenenden belegt. Zwischen meinem Start und der Einladung, nach Japan zu gehen, hatte ich nur an vier oder fünf Trainings teilgenommen. Aus diesem Grunde sehe ich mich nicht wirklich, außer ich kann mehr trainieren, irgendein größeres Turnier gewinnen, aber das wird mich nicht davon abhalten, es zu versuchen. MB: Willst Du an den nächsten World Championships (2007) in der Schweiz oder einem anderen europäischen Turnier teilnehmen? Weiter |
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