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leidenschaftlich
um seine Truppe und hat sich mit der mysteriösen Krankheit, die
Oyakata veranlasst, während eines Turniers die Trainigseinheiten
weniger eifrig zu beoachten, noch nicht angesteckt. Die Deshi schätzen und fürchten sichtbar die Mengen von Aufmerksamkeit, die von ihrem Oyakata kommen, und werden ständig zu einer löblichen Arbeitseinstellung angehalten. Während in einigen Heya mehrere Deshi herumstehen und ihre Erinnerungen an die wichtigsten Kämpfe teilen, bis die Sandalen des Oyakata zu hören sind, beginnen die sympathischen Shikoroyama-Jungs punkt sieben Uhr mit ernsthaftem Training, auch in Abwesenheit ihres Oyakata. Am ersten Morgen, an dem ich zu Gast war, trainierten acht Jonidan-Sumotori mit einem einzelnen Sandanme, und sie begannen mit Dehnübungen für den unteren Rückbereich, die Schultern, die Arme und den Nacken, jede durchgezählt bis zehn. Die Sumotori führten diese Übungen in einer Aufstellung von drei Reihen zu je drei Ringern aus. Um ihr Zusammengehörigkeitsgefühl und die Bewusstheit zu unterstreichen, hatten sie ein Formalsystem für das Zählen bis zehn eingeführt. Der vordere rechte Deshi, der schlanke Teraomaru mit dem hübschen Gesicht, führte den ersten Zählvorgang durch und gab dann an den vorne in der Mitte weiter. Dieser gab dann an den vorne links weiter, der dann an in der Mitte links, dann an Mitte-Mitte, Mitte-rechts usw. Diese Prozedur wurde glattweg durchgeführt und war in weniger als einer Minute vorbei. Es folgte Dehnungen von Oberschenkeln und Waden, was zwangsläufig in Shiko-Stampfen mündete. Diese Mal zählte meistens der 20-jährige Teraomaru. |
Die Deshi bereiten sich unter den wachsamen Augen von Homasho auf die nächste Übung vor. |
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Nachdem
er "15" erreichte, wurde das Shiko dramatisch unkoordinierter; das
kollektive Aufstampfen der Füße auf dem Boden, das
frühere Zahlen begleitet hatte, wich einem plätschernden
sanften Aufsetzen der Füße. Teraomaru, wissend das nicht
alles in Ordnung war, blickte über die Schulter, um das Problem zu
finden. Er sah, dass die zwei jüngsten Sumotori – deren Beine rot
wurden – nur noch bei den ungeraden Zahlen stampfen, und einige
erfahrerene Kollegen es nur noch bei – oder zwischen – zufälligen
Zahlen ihrer Wahl taten. Er sagte aber nichts, und führte die
verschiedenen Shiko-Stile bis 30 weiter. Ein größerer und
etwas jüngerer Deshi übernahm dann die Kontrolle in der
Übung und führte seine Kollegen zum 50. Aufstampfen, ein
Meilenstein, der mit tiefem Keuchen aus vielen Kehlen
begrüßt wurde.
Nachdem die Klimaanlage, die in Sturmstärke blies, sie wieder abgekühlt hatte, verbrachten die Rikishi eine Zeitlang mit Kniebeugen, um ihre Oberschenkelmuskeln zu stärken. Das Zählen kam von einem |
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mageren,
aber stimmlich guten Anwärter, dessen tiefe Stimme im Gegensatz
zur Jugendlichkeit seines Gesichts stand. Noch nicht einmal 16 Jahre
alt, war er dem Heya erst in den letzten paar Wochen beigetreten. Neben
ihm stand sein bester Freund im Sumo, ein 15-jähriger, der viel
runder und mit dickeren Wangen war, aber genauso unerfahren, was
Schmerzen anging. Seine fast brechende Stimme hatte einen angenehmen
Klang, der in starkem Kontrast zu dem tiefen, heiseren Keuchen stand,
das er hin und wieder ausstieß. Die beiden Neulinge hatten
absolut keine Narben, und ihre naiven, unsicheren Gesichter schienen,
als wären sie hoffnungslos unvorbereitet darauf, welche zu
bekommen. Ihre Haut schien so weich zu sein, dass man sie automatisch in Wolle eingepacken wollte. Ich zucke immer noch beim Gedanken daran zusammen, dass sie sich weh tun, vielleicht während ihres ersten Matawari. Aber wenn sie hinter ihrem verletzlichen Äußeren mentale Weiter |
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