|
angeborenes Talent erreichen will, fängt man nicht mit dem Sumo an. BS: Ich habe nie gesagt, dass sie verhätschelt werden. Das sind Jungen, die im High School Sumo WAREN, und für die es seit der Kindheit ein Teil ihres Lebens ist. Das ist es, was ich meine. Weniger starten in der Grundschule mit dem Sumo, weniger starten in der High School, und daher wechseln weniger großartige Teenager ins Profi-Sumo. MD: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du keine Zahlen hast, die diese "weniger Sumoanfänger in jungen Jahren"-Theorie unterstützt. Ich bezweifle auch stark, dass das wahr ist. Was das High School Sumo angeht, scheinst Du keine Vorstellung zu haben, wie streng und fordernd diese Clubs sind. Nicht viel einfacher verglichen mit einem Profi-Heya; die ernsthaften Clubs sind fast spartanisch. BS: Aber im Sumo scheinen wir nur selten einen Teenager-Anfänger zu haben, der einen Rummel auslöst. Tochiozan, Goeido. Davor Kisenosato. Vor ihm wer? Das ist ein Durchschnitt von weniger als einem pro Jahr in den letzten Jahren; für mich ist das ein Zeichen, dass sich das Heya-Leben ändern muss. Nicht dramatisch... Nur genug, um die Jugendlichen zu motivieren, den Sport zu ergreifen. Ich höre immer davon, dass sogar neue Rekruten praktisch darum betteln müssen, beitreten zu dürfen; es sollte anders herum sein, aber es braucht eben eine besondere Veranlagung, wirklich motiviert zu sein, das Heya-Leben als Fußvolk leben zu WOLLEN. Was mich wieder zur Frage führt, die ich zu Beginn gestellt habe. Wie viele potentielle Sumo-Superstars ergreifen nie den Sport, weil sie durch das, was ihnen blüht, davon abgehalten werden? |
MD:
Ich bezweifle, dass auch nur ein einziger potentieller Superstar davon
abgehalten wurde durch das, was ihn "blühen" würde. Um mit
Sumo anzufangen, muss man es wirklich WOLLEN. Und wenn man das tut, ist
das schon Motivation genug, um die ganzen "Schwierigkeiten", die Du
genannt hast, spielend zu überwinden. Viele japanischen
Jugendliche kommen mit Schwierigkeiten aller Art – in der Schule,
zuhause – in Berührung, wenn sie aufwachsen – es ist nicht mit dem
Aufwachsen im Westen vergleichbar. Eine strenge, korrekte Beziehung ist
ziemlich alltäglich. Sieh Dir die Ausländer an. Ich wette, es
ist für sie noch schwerer, da die neben alldem auch noch einen
Kulturschock erleben. Trotzdem, sie kommen und haben Erfolg.
Ausländische Teenager sind nicht verzogener als die japanischen... BS: Ich würde gerne mehr in Japan geborene Kinder sehen, die ihren Nationalsport stützen, ich glaube nicht, dass wir, wenn das Heya-Leben nicht weniger streng wird, in Zukunft noch viele Ozeki und Yokozuna sehen werden, die als Teenager starteten, wie z.B. Takanohana, Wakanohana, Chiyonofuji, Futahaguro, Hokutenyu, Hokutokuni, Kirishima, Kitanoumi, Kotokaze, Onokuni, Takanonami, Wakashimazu. Fast alle Ozeki und Yokozuna der Zeit, in denen Sumo am populärsten war, begannen als Teenager. (Die beiden Ozeki der letzten Zeit, die nicht als Teenager starteten, waren die einzigen, die ihren Rang wieder verloren hatten, Miyabiyama und Dejima.) Also denke ich, dass das Alter doch etwas damit zu tun hat. MD: Ja, sie alle begannen als Teenager. (Taka, Waka und Tochiazuma betrieben schon lange Sumo und wurden von Kindesbeinen an darauf vorbereitet, sie sind also |
kein
gutes Besipiel.) Sie alle lebten das Heya-Leben so, wie es jetzt ist,
und sie alle – wie Du schon gesagt hast – hatten am Ende Erfolg. Warum
also etwas ändern? Vielleicht will die neue Generation nicht ins
Sumo, weil sie es als archaische Sportart ansieht, ohne auch nur in die
Nähe die Heya-Debatte zu kommen? Oder vielleicht finden es mehr
und mehr – wie ich ständig wiederhole – lohnender, das College als
Übungsplatz zu benutzen? BS: Meiner Meinung nach ist Dein Argument, das Alter sei kein Faktor, das falscheste überhaupt. Wie ich schon bemerkt habe: Was ist daran besonders, dass die besten College-Jungs, die vier Jahre lang Sumo betrieben haben, ins Profilager wechseln? Das ist, als würde man sagen, dass man es nicht glauben kann, dass die besten Basketballer am College in die NBA gehen. Es ist natürlich. Es wird in den Colleges immer Sumo geben, und logischerweise gibt es immer vier oder fünf, die die Elite ihres Jahrgangs sind, aber ich meine, der Blick auf jüngere "sensationelle" Rekruten ist die wirkliche Bewährungsprobe für die Popularität des Sports. MD: Das mit den besten College-Jungs ist nicht besonderes, nur eine Tatsache. Ich verstehe aber immer noch nicht, warum Du die NBA mit dem Sumo vergleichst, weil sie einfach nicht vergleichbar sind. Ich werde das Thema des Alters nicht weiter verfolgen, weil unsere Meinungen hier wohl meilenweit auseinanderliegen. Ich werde nur meine Meinung zusammenfassen und weiter daran festhalten, dass jegliche Erleichterung im Heya-Alltag keinen einzigen jungen Menschen mehr zum Sumo bringt. Der Grund, dass die neuen "Stars" Weiter |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||