|
überwältigt
werden. In der Tat trennen sich jedes Jahr die Wege vieler Sumotori
(manchmal großer Namen wie Futahaguro) und des NSK aus diesem
Grund. Die, die das Sumo bis zum bitteren Ende betreiben, sollten
einfach dafür verehrt werden, dass sie so lange dabei bleiben. Durch das Zurückhalten der Gefühle und nicht durch Verspotten desselbigen, sollten japanische Jugendliche erkennen, dass Sumotori kein fremdes Volk von sozialen Außenseitern, sondern selbst Shinjinrui sind, die, meist aus freier Wahl, ihr Verhalten geändert haben, um sich dem System anzupassen. Das sollte, wenn nicht unbedingt als "cool", so doch als lobenswert von der jungen japanischen Bevölkerung aufgefasst werden, die viel mehr das System an sich anpassen wollen. Was ist mit dem Westen? Persönlichkeit wird besonders sachdienlich, wenn das Sumo sich dazu entschließt, seine Basis durch Ansprache von nicht-japanischen Fans zu verbreitern. Obwohl es viele westliche "Bekehrte" gibt, die die Sumo-Traditionen verehren, spricht Dr. Lyall Watson nicht für alle, wenn er sagt: "Wir wollen nicht, dass sich Sumo in Wrestling verwandelt." Eine der bemerkenswertesten Tatsache der US Sumo Open von 2006 war zum Beispiel, wie die Zuschauer – die meisten davon "Uneingeweihte" – in den Momenten mitgingen, die dem Wrestling am ähnlichsten waren, wie etwa als der bulgarische Kämpfer Stilian Georgiev theatralisch die Entscheidung eines Offiziellen diskutierte. Georgiev, bei dem solche Diskussionen gang und gäbe sind, ist ein glühender Anwalt des emotionalen Sumo. "Ja, ich will mehr Emotionen im Sumo", sagte er mir. "Wenn ich gewinne, schlage ich in die Luft und springe herum. Ich will das |
machen.
Und einmal, als ich verlor, schlug ich einen Stuhl herum." Noch unter
30 Jahren kann Georgiev genau verstehen, warum gleichaltrige Japaner
die Sumotori verspotten und ist beeindruckt, dass einer seiner
quirligen Ex-Trainingspartner, Ozeki Kotooshu, sich an die Benimmregeln
des Sumo angepasst hat. Er wirkt ein bißchen aufgebracht, dass
Kotooshus – oder Kaloyan, wie Georgiev ihn nennt – Persönlichkeit
durch das professionelle Sumo verändert wurde: "Kaloyan war vorher
immer ein lustiger Kerl, aber jetzt ist er ernster." Trotzdem bewundert
er professionelle Sumotori, die regungslos bleiben, wenn sie zum
wiederholten Mal vom Bambusstock ihres Meister getroffen werden. (Er
sagt, er würde einfach zurückschlagen.) Professionelle Sumotori haben schon erkannt, dass die westliche Gier nach Emotionen im Sport befriedigt werden muss. Folglicherweise haben sie oft das Shikiri-naoshi aufgebauscht (z.B. durch übertriebenes Starren), wenn sie auf Auslandstour waren; aber ein Rikishi sollte sich nicht gezwungen fühlen, Emotionen zu zeigen. Viel mehr sollte der NSK die Auslandstouren in zwei Segmente unterteilen. Das erste sollte 45 Minuten Jungyo (Training) sein und den Sumotori Lebhaftigkeit, oder sogar Hana-zumo (Comedy-Sumo) erlauben. Das zweite Segment sollte versuchen, eine Basho-Gefühl zu vermitteln. Auf diese Art könnten die "spielerische" und die "professionelle" Seite der Sumotori getrennt werden, ohne dass sie sich negativ beeinflussen, und den Zuschauern einen genaueren Einblick in die vielschichtigen Sumo-Persönlichkeiten vermitteln. Frauen, die es satt haben? Professionelles Sumo ist nicht die frauenfreundlichste Umgebung. Die Verehrung der Shinto-Religion bringt |
das
Festhalten der Ansicht mit sich, dass die Menstruationsblutungen ein
Zeichen von Unreinheit sind. Foglich wurde es Frauen nie erlaubt, einen
Fuß auf einen Dohyo zu setzen, da alle professionellen Dohyo in
einer Shinto-Zeremonie geweiht werden. Diese Angelegenheit verdeckt die
Tatsache, dass Sumo voll von wichtigen Frauen ist, die als Okami-san
(Frau des Stallbesitzers) bekannt sind und viele Dinge der Verwaltung
des Stalls übernehmen. Keine weibliche Befragte hat bisher
zugegeben, allein wegen der Einstellung des Sumo zu Frauen davon
abgekommen zu sein, aber viele bemängelten den Status quo. Während ältere Männer darüber spotten, sind Shinjinrui-Frauen unbeeindruckt von dem Umgang mit Osakas erstem weiblichen Gouverneur, Fusae Ota, die unermüdlich um die Erlaubnis des NSK warb, dem Gewinner des Turniers in Osaka einen Preis überreichen zu dürfen. Vier Jahre hintereinander war der NSK hin- und hergerissen zwischen dem Hinwegsetzen über ein 47 Jahre altes Gouverneursrecht oder über eine Shinto-Doktrin, und bevorzugte stets die erste Variante. Trotzdem ist die "Ota-Frage" nie verschwunden und ein ausgewähltes Publikum wurde während des November-Basho 2004 dazu befragt (wenngleich mit belustigend indirekten Fragen). Es ist in der Tat wahr, dass ältere Frauen in der Regel von der Unterordnungsdebatte verwirrt sind. Wie es uns Liliane Fujimori erklärt: "Sie fühlen sich nicht mehr ausgegrenzt als die Männer. Sie finden es ganz normal, dass sie nicht auf den Dohyo steigen können und es damit nicht wagen sollten, nur so zu tun, als könnten sie es mit der körperlichen Kraft dieser großen Männer aufnehmen." Weiter |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||