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Wenn
man die vier teilnehmenden Ozeki beobachtete, wie sie vergeblich
versuchten, mit Asashoryu Schritt zu halten, konnte man nicht anders,
als die Aussagen der englischen Kommentatoren der NHK-Übertragung
am Senshuraku zu wiederholen: "Welch eine Schande", sagten sie, dass
Tochiazuma sich an seinem maroden linken Knie im Tochiazuma
Kampf gegen Dejima am zehnten Tag verletzte. Sie hatten natürlich recht, denn ansonsten war er in guter Verfassung und mit nur einer Niederlage hatte er gute Chancen, mit Asashoryu Schritt zu halten und einen Stichkampf zu erzwingen, wenn sie aufeinander treffen würden. Chiyotaikai verletzte sich seinen rechten Ellbogen, und man kann sich vorstellen, dass sich Kaios chronischer Rückschaden im Laufe des Basho verschlimmert hat. Ich möchte auch Ozeki Kotooshu in der "Welch eine Schande"-Parade mitaufnehmen. Die Experten sagen, dass er sich von seiner schweren Knieverletzung, die er sich am Jahresanfang zugezogen hatte, erholt hat, aber das kann ich nicht recht glauben, da er immer noch seine Knieschoner trägt und seine Kämpfe nicht annähernd so aggressiv wie früher sind. Am Ende des Basho sagte er, dass sein Ziel für 2007 sei, sich nicht wieder zu verletzen... Nicht unbedingt die Aussage eines Mannes, der sich fühlt, als könne er die volle Leistung bringen. Dennoch | glaube
ich irgendwie, dass er ein anständiger Yokozuna (aha, nicht Ozeki)
werden kann, wenn er mit seiner Verletzung fertig wird. Aber Verletzungen sind nun einmal Teil des Sumo, und so wollen wir einfach nur das Ergebnis betrachten, das so lautet: Asashoryu wird mit dem zwanzigsten Yusho vor Augen und keinem ernsthaften Gegner in das neue Jahr starten. Die auffälligste Ozeki-Geschichte in Kyushu lieferte Kaio, der Liebling seiner Heimatstadt, der zu einem 8-0 Start stürmte und damit zum zehnten Mal den Kadoban-Status abstreifte, das allein ist ja schon ein günstiges Ergebnis. Die vielen Experten, die schon an seinem Mage schnippelten, müssen erneut noch ein bißchen warten, denn Kaios Intai wird erst sein, wenn es ist. Aber der schnelle Start kam, wie auch die Starts von Chiyotaikai und Tochiazuma, in der zweiten Hälfte ins Stocken und sie alle schlurften zum Ende, Kaio und Tochiazuma mit einem 10-5, Chiyotaikai mit 9-6. Kotooshus fünf Niederlagen waren gleichmäßig über das Basho verteilt und viel aussagekräftiger ist die Tatsache, dass er der einzige Ozeki war, der seine drei Kollegen schlagen konnte. Homasho
Fast in jedem Basho gibt es einen Hiramaku-Rikishi, der "ausbricht", und dieses Mal war es Homasho, der mit einem fesselnden 12-3 das Jun- |
Yusho
kassierte. Er konnte sich auch den Kanto-Sho (Preis für
Kampfgeist) und den Gino-Sho (Preis für Technik) sichern,
letzteren teilte er sich mit M2 Kotoshogiku. Es scheint, dass
Shikoroyama-Oyakatas Worte zu seiner aufstrebenden Sanyaku-Hoffnung
durchgedrungen sind, dass er frühe Offensive mit seiner zähen
Beharrlichkeit kombinieren müsse. Das machte er dieses Mal, und
die Ergebnisse sprechen für sich. Es machte auch einige seiner
Kämpfe kürzer, was seine Ausdauer verbessern wird, wenn er
die Leiter weiter hochklettert. Trotzdem, im Januar sollte man keinen
weiteren Sprung erwarten, das er nicht mächtig genug ist, um die
großen Jungs bei seinem ersten Versuch schon niederzuringen. Er
ist aber definitiv ein zukünftiger Star. Kotomitsuki zeigte uns das gleiche wie letztes Mal, als er auch schnell startete und es dann doch wieder im Sande verlief; er verlor sechs seiner letzten acht Kämpfe. Von den über ihm stehenden Rikishi konnte er nur Tochiazuma besiegen, und das war nachdem sich der Ozeki erneut am Knie verletzt hatte. Während seines schnellen Abbaus verlor er gegen Asashoryu zum 23sten Mal hintereinander. Positiv kann vermerkt werden, dass er seine sechs Basho lange Serie von 8-7 beendet hat, indem er den Neu-Komusubi Roho am Senshuraku aus dem Ring warf und so zu seinem 9-6 kam. Es gab Gerüchte, dass der zweite Sekiwake, Miyabiyama, mit 13 Siegen seinen Ozeki-Rang zurückbekäme, aber er sagte vor dem Basho selbst, dass er in keiner guten Verfassung wäre und bestätigte dann seine Prophezeiung, indem er nur ein 8-7 holte und knapp seinen Rang sicherte. Wäre Miyabiyama abgestiegen, so wäre der Sekiwake-Platz an Kisenosato gegangen, der nun nach drei 8-7 als Komusubi und vier 8-7 hintereinander dort ein halb-dauerhaftes Zelt aufgeschagen hat. Weiter |
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