Sumo Erleben von Eduardo de Paz Dank
moderner Kommunikations- und Transportmittel ist Tokyo nicht mehr so
weit weg. Es ist auch nicht so teuer, oder zumindest ähnlich wie
in den großen Städten in Europa. Keiner der Gründe, die
Sie bisher davon abhielten, nach Japan zu reisen, kann eine
Entschuldigung dafür sein, sich nicht dafür zu entscheiden,
Flugtickets zu besorgen und live einen Sumokampf anzusehen. Und es gibt
keinen besseren Ort dafür als Tokyo, das weltweite Zentrum des
Sports.
Es ist schwer, die Gefühle zu beschreiben, die man bei der Ankunft am Narita-Flughafen hat. Die Aufregung, seine Traumreise zu beginnen, ein bißchen Angst vor den komplizierten und seltsamen Kanji, Unsicherheit wegen der kulturellen Unterschiede zwischen Ost und West,... All diese Dinge sind eine explosive Mischung, die alles vom ersten Tag an aufregend machen. Wenn Sie Baseballfan sind, müssen Sie zweifellos einmal das Yankee Stadium in New York besuchen; ist Ihr Lieblingssport Fußball, würden Sie nach Madrid reisen, um das Santiago-Bernabeu-Stadion zu besuchen; wenn Sie Basketball mögen, werden Sie gern im Boston Garden sein. ABER, wenn Sie Sumo sehen wollen, gibt es keinen besseren Ort auf der Welt als dem Ryogoku Kokugikan. Und ja, da war er vor mir – er lockte mich vom ersten Tag an, noch bevor die ersten Kämpfe bgonnen hatten – mit der Überheblichkeit des Hüters aller Geheimnisse und der wertvollsten Schätze aller Sumo Fans. Ein Sumo-Turnier im Kokugikan ist kein gewöhnliches. Die Atmosphäre, die man vom ersten Tag an spürt, ist eine besondere. Der Geruch nach Bintsuke auf den Haaren der Rikishi sticht einem sofort in die Nase, und der Zauber eines Kampfes – live! – macht diesen Sport zu einem einzigartigen, mit dem sich kein anderer in Flexibilität und Eleganz messen kann. Eine vielleicht noch größere Überraschung ist die enorme Kokurrenzfähigkeit, die man erlebt. Man geht zu den Kämpfen mit der Vorstellung, dass die Ringer in den niedrigeren Divisionen klein und dünn sind und wenig Techniken beherrschen, aber die Realität ist, dass alle, die zum Kämpfen in den Ring steigen, von ihrer Kraft überzeugt sind und ein Repertoire an Techniken und Kraft zeigen, dass alle Zuschauer erstaunt sind. Und wenn man die Kämpfe der Makushita-Division sieht, kann man verstehen, wie schwer es ist, die oberen Ränge zu erreichen, denn das Niveau ist ähnlich dem der Juryo-Division und manchmal sogar der unteren Makuuchi-Division. Einer der unglaublichsten Momente der ganzen Reise ist, wenn man endlich die Gesichter zu all den Namen sieht, mit denen man über die Jahre hinweg seine Leidenschaft für Sumo geteilt hat: Mark, John, Barbara, Katrina, Rob, Harumi, Martina, Doreen, David, Verena,... Und ich konnte diese Leidenschaft sogar an andere weitergeben – zwei Freunde aus Barcelona, die ich im Hotel traf, und die beschlossen, am Senshuraku sehr früh aufzustehen, um Eintrittskarten für den Kokugikan zu bekommen, um einem der traditionellsten und interessantesten Phänomene des japanischen Kultur beizuwohnen. Die Ringer... Nun, einige von ihnen sind freundlicher als andere, aber ich werde immer die Bilder hütem, die ich von den Rikishi machte, als sie in den Kokugikan kamen. Natürlich habe ich auch Fotos von mir zusammen him Sumotori, aktiven oder zurückgetretenen, wie Ozeki Kaio, dem ehemaligen Yokozuna Musashimaru, Toki, Kitazakura und einigen anderen, die niedrigere Ränge haben, wie Minaminoshima, Gagamaru, Tochinoshin, Kainowaka und Kaisei. Vielleicht denken viele Leute, dass 15 Tage Sumoschauen zu viel sein könnte, aber ich kann jedem versichern, dass es das nicht ist. Ich muss sagen, dass die Zeit vorbeifliegt, und plötzlich stellt man fest, dass man schon die Senshuraku-Kämpfe ansieht und man zum ersten Mal in seinem Leben "Good Bye" zu all den magischen Momenten sagt. Einer meiner Freunde sagte mir, dass er neidisch wäre, denn er würde gerne noch einmal all die Gefühle erleben, die man hat, wenn man das erste Mal nach Japan zum Sumoschauen reist. Ja, es könnte sein, dass alle Gefühle einzigartig sind, und dass sie nie wieder kommen, aber ich bin mir sicher, dass ich das nächste Mal in Japan andere besondere Gefühle haben werde und ich wieder vor dem Dohyo sitzen und mir Kampf um Kampf ansehen werde. Vielleicht weiß jemand, der diesen Artikel bis zum Ende gelesen hat, nicht genau, was diese Gefühle sind, über die ich rede, aber ich kann Ihnen allen versichern, dass jemand, der sich für eine Reise nach Japan entscheidet, um ein Turnier live zu sehen, genau das gleiche erleben wird wie ich. Und das ist deshalb, weil Sumo nicht einfach ein Sport ist, es ist viel mehr als das. Und es ist notwendig, es live zu erleben (Anm. d. Ü.: im Original das leider unübersetzbare Wortspiel "to live it live"), um es fühlen zu können. Sumo Fan Magazine Home |
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