Hatsu Basho Zusammenfassung

von Lon Howard


Asashoryus 20. Yusho im Hatsu Basho 2007 hinterließ bei einigen wichtigen Leuten einen großen Eindruck, aber nicht in der Art, wie man erwartet hätte. Im Ozumo beendet das 20. Yusho üblicherweise jede Diskussion und entfernt alle Zweifel, dass dieser Mann ein Dai-Yokozuna ist, ein Ehrentitel, der nur einigen wenigen herausragenden Männern vorbehalten ist. Nicht so dieses Mal. Alle vier Männer, die mit diesem Gütesiegel bisher ausgezeichnet wurden, hatten, nachdem sich der Yokozuna das Yusho am 14. Tag gesichert hatte, etwas zu sagen (ich benutze ihre Namen als aktive Rikishi). Takanohanas Aussage war eher lau, er lobte Asashoryus Kampfkraft und Beweglichkeit, aber Taiho sagte, dass die Erfüllung der Pflichtes eines Yokozuna wichtiger wäre als die Anzahl des Yusho, und fügte noch hinzu, dass sein Training erlahmt wäre und er geistig noch wachsen müsse. Chiyonofuji ließ anklingen, dass mehr Hingabe nötig wäre, und Rijicho Kitanoumi sagte, dass unter den gegebenen Umständen 20 Yusho bedeutungslos wären, da die Ozeki-Riege in einem grauenvollen Zustand sei. Der Schlüssel zum Dai-Yokozuna-Club ist noch nicht auf dem Weg zum Takasago-Beya, und wurde vielleicht sogar noch besser versteckt, als sich der Yokozuna am Tag 3 nicht vor M1 Dejima verbeugte, nachdem ihm dieser seine einzige Niederlage im Basho zugefügt hatte.

Dass diese Ikonen - bei dieser besonderen Gelegenheit – lieber Asashoryus Fehler zitierten als ihn zu loben, ist sehr bezeichnend. Diese Aussagen wurden kurz nach der Sicherung seines 20. Yusho getätigt, also weiß man, dass die Reporter und die befragten Personen sich schon im Vorfeld mit diesem Moment beschäftigt und genug Zeit für ihre Fragen und Antworten hatten. Chiyonofuji fügte hinzu, dass Asashoryu sogar 50 Yusho erreichen könnte. Eine Aufblähung der Sumo-Rekorde in dieser Größenordnung könnte die Vermächtnisse aller vorhergehenden Dai-Yokozuna neu bewerten. Es scheint, dass diese Männer nun glauben, dass dieses Ergebnis durchaus denkbar ist.

Es war Asashoryus viertes Yusho in Folge und das 13. Mal, dass er sich vor dem Senshuraku den Kaiserpokal gesichert hatte. Es ist auch das dritte Basho in Folge, in dem das Jun-Yusho an einen Hiramaku-Rikishi geht, also sind die Bemerkungen des Rijicho über die Ozeki-Gruppe nicht ganz unzutreffend. Die Hiramaku-Überraschung dieses Mal war der untersetzte M9 Toyonoshima, der bis zum vorletzten Tag an der Yusho-Jagd teilnahm, bis er von Ama besiegt wurde. Am Senshuraku dann, als wollte er unterstreichen, dass seine Tat kein Glücksfall war, brachte er Kotomitsuki in Verlegenheit, indem er ihn herumwirbelte und mit Katasukashi beseitigte. Sein 12-3 ist umso mehr erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er in seiner bisherigen Makuuchi-Karriere nur einmal neun Siege einfahren konnte. Da er im März an der Spitze der Maegashira-Ränge stehen wird, befürchte ich, dass schon sechs Siege beeindruckend genug sein werden; aber ich vermute, dass sich sein Sumo aufgrund gestiegenen Gewichts und Stetigkeit und einer aggresiveren Einstellung auf dem Dohyo verbessert hat.

Von den geschmähten Ozeki konnten Hakuho und Chiyotaikai ein 10-5 holen, Kotooshu ein 9-6, Kaio gewann die letzten beiden Tage, um mit 8-7 dem Kadoban-Status zu entkommen, und Tochiazuma kämpfte sich mutig aber töricht zu einem 5-10. Hakuho scheint der zweitbeste Mann im Sumo zu sein, wirkt aber manchmal verwirrt, wenn er beim Tachiai an seinem bevorzugten linken Mae-mitsu gehindert wird. Dieses Mal kämpfte er auch gegen den Ringrost, nachdem er im Kyushu Basho mit seiner verletzten Zehe ausgesetzt hatte, und dass ihn zuviel davon eine Weile aufhielt. Keinem der anderen Ozeki scheint es möglich zu sein, irgendwann noch einmal mehr als elf Siege zu sammeln, also scheint es fast schon sinnlos, über jeden einzelnen von ihnen zu sprechen, aber sie schaffen meistens immer noch ihre 9, 10 Siege, was die unter ihnen nicht können, und so sind sie auf eine gewisse Weise doch ozekihaft.

Kotooshu frustriert die Fans weiterhin. Manchmal wirkt er bei einem Fehler auf dem Dohyo leidenschaftlos, da er weder für eine Position kämpft noch sich gegen eine andere verteidigt, zeigt dann aber ungezügelt Frustration, nachdem er besiegt wurde. Der Verband um sein Knie ist verschwunden, aber ist es wirklich geheilt? Die fünf Siege durch Henka beim Tachiai legen die Vermutung nahe, dass es nicht so ist, aber was es auch immer ist, sein Gesamtbild ist das eines unkonzentrierten und unsicheren Unzufriedenen – schwerlich jemand, dem man die Daumen drückt. Chiyotaikai legte seinen üblichen 8-2 Schnellstart hin, brach dann aber wieder zu einem 10-5 ein, sobald er auf die anderen hochrangigen Kämpfer traf. Es scheint, dass ihm seine harte Stoß-und-Zieh-Technik viele weitere Basho 9 oder 10 bringen und er so eine Menge Ozeki-Rekorde aufstellen kann – mehr aber nicht. Kaio kann noch jeden überwältigen, wenn er in die Position seiner Wahl kommt, aber das passiert heutzutage nicht mehr oft. Es wurde berichtet, dass er seit Kyushu sechs Kilo zugenommen hätte, was zeigt, dass er nicht mehr soviel Zeit im Training verbringen kann, wie er müsste, oder dass er keinen Willen zur Vorbereitung mehr hat – vielleicht beides. Tochiazuma hatte zwei Wochen vor dem Start des Basho eine Operation am linken Knie und erstaunte die meisten Beoachter damit, dass er alle 15 Tage durchhielt, aber er war nicht in der Verfassung, einen Kampf zu bestreiten. Er konnte sich nur vorwärts bewegen, und das nicht einmal lange, aber sein Ozeki-Gespür und seine Fähigkeiten brachten ihm fünf Siege, und ich hoffe, dass ihn das nicht viele weitere in der Zukunft kostet. Er wird im März zum achten Mal kadoban sein.

Die Haru Banzuke zeigt zum ersten Mal seit einem Jahr einen neuen Namen in den Sekiwake-Rängen, da Miyabiyama einfach nicht motiviert blieb. Auf seinem Weg zum 5-10 merkte er an, dass er nicht mehr den Schwung aus seinem letzten Lauf auf den Ozeki-Rang habe. Im Juli wird er 30, und er muss hart bedrängt werden, um ihn wiederzufinden. Der andere Sekiwake, Kotomitsuki, lieferte sein siebtes 8-7 in den letzten acht Basho ab, indem er nach einem 5-1 Start schnell abbaute. Trotz seiner unglaublichen Kraft und seinem reichhaltigen Repertoire, ist es schwer zu glauben, dass er – er wird in diesem Jahr 31 Jahre alt – noch jemals mehr werden kann als das, was er jetzt ist.

Beide Komusubi waren ebenfalls große Enttäuschungen. Die meisten Beobachter dachten, dass Kisenosato die Banzuke hinaufklettern würde, nachdem er drei 8-7 hintereinander als Komusubi erreicht hatte. Aber da er nur zwei höherrangige Rikishi besiegt hatte, blieb wenig Platz für andere Fehler und dieses Mal verließ ihn mit dem 7-8 sein Senshuraku-Glück, also muss er sich jetzt wieder beweisen. Roho bleibt ein Rätsel, er kratzte nur ein 3-12 zusammen. Gerüchte besagten, er habe sich während des Basho am Rücken verletzt, was das erklären könnte. Ich persönlich hatte mich sowieso nicht groß für ihn interessiert, da die Tachiai-Henka, mit denen er fünf seiner acht Siege in Kyushu holte, Anzeichen dafür waren, dass er nicht besonders souverän in den Sanyaku-Rängen sein würde.

Miyabiyamas Sekiwake-Platz wird vom jungen M1 Kotoshogiku eingenommen, den viele im Januar um den Komusubi-Rang "betrogen" sahen. Er überraschte mich, zeigte mehr Sicherheit und rohe Kraft als je zuvor und lieferte ein solides 9-6 ab. Die anderen hochrangigen Rikishi werden nun sicher sein Gaburi-Yori mit Ottsuke und Bewegung kontern, was wegen seiner kurzen Arme erfolgreich sein könnte – er muss also sein Angriffsrepertoire erweitern, um sich zu halten. Seine Mission wird aber dadurch erleichtert, dass er nicht gegen seine Stallgefährten Kotooshu und Kotomitsuki antreten muss.

Es gibt drei Kandidaten für die zwei freigewordenen Komusubi-Plätze, und M2 Tokitenku wird wahrscheinlich einen der beiden bekommen. Es war sein drittes Basho hintereinander gegen alle Sanyaku, und er nimmt ihnen meistens drei oder vier Siege ab, also sollten wir nicht überrascht sein, wenn er Komusubi bleibt, besonders mit den sich mühenden Ozeki Tochiazuma und Kaio. Den anderen Platz bekommt entweder M3 Kyokutenho (8-7) oder M4 Ama (10-5), von denen beide gezeigt haben, dass sie auf dieser Stufe nicht bestehen können, wenn sie erst mal dort sind.

Ama war, wie wir uns erinnern, das ganze Basho über in Trauer, da sein Vater in der Woche vor dem Basho bei einem Autounfall in der Mongolei ums Leben kam. Ama hatte auch etwas Gewicht seit Kyushu zugelegt, was helfen sollte, egal ober er Komusubi oder M1 wird.

Die 10-5 Truppe wird abgeschlossen von M6 Asasekiryu und M14 Tamanoshima. Asasekiryu scheint seinen "Inkompetenzgrad" bei etwa M4 oder M5 gefunden zu haben und und ist ein so vorhersagbarer Maegashira-Rikishi wie zur Zeit die meisten geworden. Tamanoshima sollte auf diesem Level mehr als zehn Siege haben, er wirkte aber immer noch schwerfällig, und die Oberschenkelverletzung, die ihn in Kyushu zum Rückzug zwang, behindert ihn wohl weiter.

M11 Tamakasuga ist weiter unbeständig, aber dieses Mal beständig, da er mit 7-0 lospolterte, zu einem 7-6 torkelte und das Basho doch noch mit zwei Siegen abschloss. Sein 9-6 wird ihn weit genug nach oben bringen, um außerhalb der Reichweite der Juryo sein, sollte er im Haru Basho versagen. Einige hielten Ushiomaru für einen ziemlichen Glückspilz, dass er nach einem 5-10 auf M12 in Kyushu noch in der Makuuchi bleiben durfte, also kann man sich die Überraschung vorstellen, als er dieses Mal mit einem schicken 9-6 antwortete. Wenn er nicht gezwungen wird, sich zu bewegen, macht ihn seine reichliche Masse zu einem Mann, der nur schwer rückwärts geschoben werden kann, also könnte er doch in der obersten Division überleben. Genauso unvorhergesehen war das 9-6 eines anderen ständigen Makuuchi-Juryo-Grenzgängers, M13 Kasuganishiki, der im März zum ersten Mal seit einem Jahr zwei aufeinanderfolgende Basho in der Makuuchi ist.

Andere, die ein Kachi-koshi von 8-7 herausquetschten, waren das M7-Duo Kasugao und Futeno, M8 Takekaze, M9 Kakizoe, M12 Tokitsuumi, M13 Yoshikaze, M14 Hakurozan und M16 Tosanoumi. Futeno ist eine feste Größe geworden seit seiner Flucht aus dem Dämmerlicht im Mai 2005 und scheint sich nun in den mittleren Maegashira-Rängen festgesetzt zu haben. Er musste die letzten fünf Tage gegen die Graupen der Division gewinnen, nur um Kachi-koshi zu erreichen, und kann nicht länger als japanische oder irgendeine andere Hoffnung bezeichnet werden. Takekaze ist ungefähr da, wo er hingehört, und Erstliga-Rückkehrer Tokitsuumi hatte einen erfolgreichen Einstand. Hakurozan sah zu Beginn des Hatsu Basho genauso schlecht wie in Kyushu aus, da er mindestens drei- oder viermal in jedem Kampf versuchte, seinen Gegner zu Boden zu ziehen, egal ob er gewann oder verlor, und war offenbar nur durch Tachiai-Henka oder ein Versehen in der Lage, einen Sieg zu holen. Sein Knie, das vor vier Monaten operiert wurde, schmerzte deutlich, aber er war stark und gerissen genug. Dieses Knie sollte sich schnell bessern, oder seine Tage vor dem Vorhang sind gezählt. Auch Tosanoumi könnte ebenso schnell in der Versenkung verschwinden.

Die Negativseite der Hatsu-Ereignisse wird angeführt von einer seltsamen erneuten Verletzung von M3 Barutos linkem Knie im Kampf am dritten Tag gegen Kotoshogiku. Er musste in einem Rollstuhl hinausgefahren werden, und man hörte dieses Mal nicht viel über die Verletzung. Er startete mit 2-0, aber nun ist sein Sanyaku-Debut und vielleicht sogar seine Karriere auf Eis gelegt. Die Verletzung betrifft sein linkes vorderes Kreuzband, und diese Art Verletzung braucht oft mehrere Monate Ruhe und Rehabilitation. In der Sumowelt ist diese Zeitspanne schwer verfügbar für einen Maegashira-Rikishi, aber wenn man seine Jugend und das außergewöhnliche Potential bedenkt, sollte das volle Ausheilen des Knies und ein kompletter Neustart von ganz unten – falls er soweit zurückfällt – ernsthaft in Erwägung gezogen werden; wenn er den zwischenzeitlichen Einkommensverlust hinnehmen und jemanden finden kann, der all seine Habseligkeiten einlagert, während er sich die Ränge wieder hocharbeitet.

Das wohl beeindruckendste Make-koshi war das 7-8 von M4 Homasho, der bei seinem ersten Auftritt in der oberen Makuuchi genug zeigte, um in die Gruppe der neuen japanischen Hoffnungen aufgenommen zu werden. Er schnappte sich einen Ozeki-Skalp in einem umstrittenen Sieg gegen Kotooshu am dritten Tag, aber er schlug auch drei andere über sich. Er wurde aggressiver und legt sich nun nicht mehr leicht vorhersagbar früh auf einen Ottsuke-Stellung fest. Auf der anderen Seite scheint er eine chronische Oberschenkelverletzung zu haben, die sich in seinem ersten Makuuchi-Basho im Mai letzten Jahres gezeigt hatte. Er trug während dem Hatsu Basho einen dicken Verband und hinkte gegen Ende des Basho zeitweise ziemlich deutlich. Wenn sich das nicht bessert, wird er schwer darum kämpfen müssen, in diesem Basho ein starkes Ergebnis zu erreichen.

Die Fanarmeen von M5 Takamisakari waren in bester Stimmung nach seinem 6-2 Start, und hatten vielleicht schon Sanyaku-Visionen, aber leider waren nur eine schlaue Banzuke und einige Packungen Realität verfügbar. Teilweise wegen Barutos kyujo und der Tatsache, dass die Sadogatake-Jungs (Kotooshu, Kotomitsuki, Kotoshogiku) nicht gegeneinander antreten durften, wurde er gegen drei Joi-jin gestellt, und das war schon genug, um die Party zu verderben... Er schloss mit einem 7-8 ab und wird im Haru Basho in einem ihm besser vertrauten Gegend sein.

Während man Takamisakaris sieben Siege als nette Überraschung sehen kann, nähern sich zwei andere Männer mit dem gleichen Ergebnis dem Pleiteland. M5 Kokkai tauchte zum Hatsu Basho seltsamerweise mit 13 Kilo weniger auf, und das sah man auch, da er herumgeschubst wurde wie nie zuvor. Es gab mutmachende Abschnitte in seinen Kämpfen, in den keine gedankenlosen Ziehversuche zu sehen waren, aber sonst war sein Sumo mehr oder weniger das übliche. Vielleicht will er seine taktische Ausrichtung ändern, aber wohin? M10 Iwakiyama verliert seine Räder bei halsbrecherischer Geschwindigkeit. Sein 7-8 folgt der apathischen 2-13 Vorstellung auf M1 im Kyushu Basho. Es wird gesagt, dass er eine Nackenverletzung hat, aber die meisten Rikishi haben irgendein Zipperlein, und so ist das ein Rätsel. Vor nicht allzu langer Zeit wurden diese beiden Männer noch als Ozeki-Hoffnungen gehandelt, aber nun heißt es Rückschritt statt Fortschritt für sie.

Als das Banzukeglück den Shin-nyu-maku Kakuryu in Kyushu auf M8 brachte, waren die meisten Vorhersagen für ihn düster, aber er schockte die Experten mit einem sehr starken Start, den er mit einem 8-7 abschloss und auf M8 blieb. Dieses Mal waren die schweren Jungs auf seinen chaotischen Stil vorbereitet, aber sein 6-9 brachte ihm mindestens ein weiteres Basho in der obersten Division ein. Er ist ein weiteres mongolisches Leichtgewicht der Bauart Ama, er ist ebenso jung und kreativ, aber im Gegensatz zu Ama braucht er mehr Techniken nach vorne, die seine Seitwärtsbewegungen ergänzen können.

Wenn die jungen Wilden in den Joi-jin-Block einziehen (Kotoshogiku, Tokitenku, Homasho), muss jemand Platz machen, und es könnte sein, dass wir Aminishiki, Dejima und Tochinonada das letzte Mal in diesem Revier gesehen haben. M2 Aminishiki ist erst 28 Jahre alt, aber das 4-11, das er im Hatsu Basho einstecken musste, ist ein Anzeichen dafür, und mit seinem verletzten Knie ist es fraglich, ob er nochmal um einen Sanyaku-Platz mitkämpfen wird. M1 Dejima lieferte den Schocker des Basho, als er den Yokozuna am dritten Tag erledigte und Siege über Hakuho und Kotomitsuki nachlegte, aber trotzdem nur zu einem 4-11 stolperte, und so ist er mit 33 und dieser traurigen Untermauerung nicht mehr in der Form, mit den jungen Wilden mitzuhalten. Ebenfalls 33 wird M6 Tochinonada, der ein ehemaliger Joi-jin ist, aber das 6-9 ist vermutlich das beste, auf das er jetzt hoffen kann. Der früher Gigantenkiller kann sicht glücklich schätzen, wenn er noch einmal zusammen mit einem Sanyaku-Rikishi auf dem Dohyo steht.

Der zwei Basho dauerne Lauf von M15 Asofuji in der Makuuchi ist nun Geschichte, da er nur ein 4-11 zustandebrachte. Wenn er zurück in die Juryo reist, wird er M11 Toyozakura (3-12) mit sich nehmen, der nun der dienstälteste Führer auf dieser Tour ist. Der weitgereiste M16 Otsukasa (7-8) wird mit absteigen. M10 Jumonji (4-11) und M11 Tochinohana (5-10) können der Schicksal vermutlich noch einmal entkommen und werden in der Makuuchi bleiben, da es in der oberen Juryo wenig beeindruckende Resultate gab.

Vermutlich sieht es so aus, als hätte ich nicht hart nach dem Überraschungssieg des Basho gesucht – und so sei es eben – aber es muss Dejimas Sieg gegen Asashoryu am dritten Tag sein. Der Rest hatte entweder keinen Schockwert oder keine Bedeutung. Dieser eine Sieg entlockte zumindest ein "Heiliger Strohsack!" (von mir), erhielt eine Zeitlang ein mathematisch mögliches Yusho-Rennen, und Asashoryus Nichtverbeugung gegenüber Dejima schürte das Nichtlob der Dai-Y-Mitglieder an.

Damit Rijicho Kitanoumi und die anderen nicht schlimmstenfalls als Cromwellsche Protektoraten oder bestenfalls als lästige Griesgrame angesehen werden, für den kühlen Empfang, den sie Asashoryu bei seiner Ankunft am 20. Yusho boten, sollte man sagen, dass der Yokozuna an diesem Punkt seiner Karriere die Aura eines Menschen ausstrahlt, der seine Last vergnüglich leicht findet. Das allein kann ihm nicht als Fehler angerechnet werden, aber seine offen sichtbare Selbstüberschätzung, kombiniert mit weniger Präsenz in seinen Trainings und dem Statuieren von Exempeln beim Degeiko, schließlich flankiert von dem mangelnden nötigen Respekt auf dem Dohyo, schadet effektiv dem Sumo-Ethos durch die Übermittlung der Nachricht, dass Champions geboren und nicht gemacht werden, und dass Respekt eine Einbahnstraße ist. Der Blick, den er Dejima zuwarf, könnte von jemandem stammen, der gerade wegen eines Henkas das Yusho verloren hatte. Wie kann man "Wie kannst Du es wagen?" sagen, nachdem man fair und gerade ausgeschaltet wurde? Bei solchen Gelegenheiten ist der Blick nach innen – und nicht der nach außen – eine Kerntugend des Sumo.

Ich spreche nur für mich – als ich das erste Mal Sumo sah, wenn die Torikumi ohne die schrille, schnökelhafte Stimme und Sumo ohne die Roben der Gyoji und Yobidashi, zusammen mit Verzierungen wie Chikara-mizu, Shikiri, Dohyo-iri, etc. und die ganze Hinkaku-Symbolik, die alles zusammenfügte, gewesen wäre, wäre es nie mehr als eine vergängliches Kuriosum für mich geworden – sicher nichts, dass jemals Leidenschaft erzeugt hätte. Wenn das meine Ansicht ist, dann kann ich verstehen, wie diese Männer sich fühlen müssen. Im Gegensatz zu anderen Kokugi (Nationalsportarten) verströmt Sumo nicht nur eine Kultur, sondern will sie auch bewahren. Wenn der Yokozuna durch sein Tun und Nichttun erlaubt, dass dieser Wert sichtbar beschädigt wird – als die bekanntesten Verwalter dieses Kokugi dachten sie, sie hätten die öffentliche Pflicht, eilig darauf zu reagieren. Für diese Männer stehen mehr als die persönlichen Vermächtnisse auf dem Spiel – es ist das Vermächtnis des Ozumo selbst – und so war es nicht unvorhersehbar, dass die eine gewisse Notwendigkeit verspürten, so zu reagieren, wie sie es taten.

Und so wird es also an Osaka liegen, wo hoffentlich irgendwer Hakuos Zeh massieren und seinen Kopf freibekommen wird... oder wird es genau andersrum werden?




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