2007 USA Sumo Open

von Alisdair Davey

Sowohl im professionellen als auch im Amateursumo sind die Mongolen momentan das Maß aller Dinge. In Japan ist es Yokozuna Asashoryu und im Amateursumo ist es der aktuelle Weltmeister, Byambajav Ulambayar (der ehemalige Daishochi). Organisiert vom kalifornischen Sumoverband (http://www.usasumo.com) fanden die 7. jährlichen US Sumo Open am Samstag, dem 7. April, in Los Angeles statt, und wieder einmal war Ulambayar („Byamba“) zu stark für die Mittbewerber und gewann den Herrentitel im Schwergewicht und in der offenen Klasse.

Die US Sumo Open sind in den letzten Jahren gewachsen, und obwohl es Amateursumo ist, so zeigt das Sponsoring von Firmen wie TV Japan, Sapporo und Hakutsuru Sake, sowie vom japanischen Generalkonsulat und der Los Angeles Mongolein Association, deutlich den Platz der US Sumo Open in der Welt der Amateursumo-Wettbewerbe.

Abgehalten in der Los Angeles Sports Arena vor einer begeisterten Menge war die diesjährige Veranstaltung eine wirklich multinationale Angelegenheit, die Rikishi aus vielen Ländern aufbot, unter anderem aus den USA, der Mongolei, aus Bulgarien, Norwegen und Italien.

Die Amateursumo-Regeln weichen in mehreren Bereichen von denen des professionellen Sumo ab, insbesondere sind die Gewichtsklassen zu nennen. Die Ringer dürfen andere Kleidungsstücke unter ihrem Mawashi tragen und jeder Kampf wird durch das Kommando des Ringrichters gestartet. Ebenfalls sehr wichtig ist, dass Amateursumo ein Sport ist, der von Frauen betrieben und gemeistert wird.

Im Leichtgewicht der Herren lieferte Munkhjargal Ulziibayar (MON) einen Überraschungssieg gegen Erdenebileg Alagdaa (MON), um sich Gold zu sichern. Es war Alagdaas erste Niederlage in den zwei Jahren seiner Teilnahme an der US Sumo Open. Valentin Gogov (BUL) gewann Bronze.

Das Mittelgewicht der Herren hatte einige der besten Kämpfe des Tages zu bieten, in denen mehrere Teilnehmer Stärke und Technik demonstrierten. Hier erreichte Dan Kalbfleisch die einzige Herren-Medaille für die USA, er gewann Silber. Gold ging an Zoljargal Ulziisaikhan (MON) und Bronze ging an Fausto Gobbi (ITA). Im Mittelgewicht nahm auch Bradley Sutton aus der MTV-Serie „True Life: I’m a Sumo Wrestler“ („Wahres Leben: Ich bin ein Sumoringer“) teil.

Im Schwergewicht schlug Byamba alles, was kam. Der Höhepunkt seiner Kämpfe war vermutlich der gegen Wayne Viera (der ehemalige Kamakiiwa) aus den USA. Beide sind frühere Profis und ihr Kampf wäre auf einem Lehm-Dohyo nicht unangebracht gewesen. Im Finale zwischen Byamba und Petar Stoyanov erwarteten die Zuschauer einen kampferischen Tachiai, mit dem Stoyanov in früheren Kämpfen geglänzt hatte, aber es wurde ein negativer Höhepunkt, als Byamba mit einem Henka und Hatakikomi gewann. Hans Borg, der ein Favorit war, gewann Bronze. Durch seine Erfahrung im Wrestling spielt er immer gerne mit dem Publikum, das – angetrieben von der Atmosphäre und exzellentem Bier und Sake – mehr als gerne darauf antwortete.

Die Menge war wirklich angeheizt bei der offenen Klasse der Herren, bei der der David-gegen-Goliath-Apsekt mitspielte. Es gab einige Überraschungssiege, die es wert waren, das Zabuton zu werfen, wenn man nur (natürlich) eines gehabt hätte! Der 80 Kilogramm leichte Trent Sabo (USA) vom Oceanside Sumo Kyokai (http://www.oceansidesumo.com) lieferte einen von diesen, als er hinter einen Gegner sprang und mit Okuridashi gewann. Später aber lief er in einen mächtigen Schlag von Stoyanov hinein, für den es keinen Kimarite gibt, der nur annährend die Geschwindigkeit beschreiben kann, mit der Sabo den Dohyo verließ – und die Zeit, die er während des Verlassens in der Luft verbrachte! Am Ende wurde es ein Rückkampf des Schwergewichtsfinales zwischen Byamba und Stoyanov. Byamba sollte erneut triumphieren, dieses Mal ohne die Hilfe eines Henka. Bayanbat Davaadalai holte Bronze in der offenen Klasse.

Bei den Damen traten nur fünf Frauen an, und Michelle Pike (USA, Leichtgewicht) und Florence Bannout (USA, Mittelgewicht) gewannen ihre Klassen ohne Gegner. Bei den Schwergewichten sah man einige hitzige Kämpfe, besondern zwischen Dashdalum Sambuu (MON) und Lindsay Hood (USA). Am Ende war Sambuu stärker und gewann das Schwergewicht und die offene Klasse. Lindsay Hodd gewann Silber im Schwergewicht und Bronze in der offenen Klasse, wo Florence Bannout sie überrumpelte, um Silber zu gewinnen. Elizabeth Grey holte Bronze im Schwergewicht der Damen.

Alle Ergebnisse in Tabellenform gibt es weiter unten. Einen mehr ins Detail gehenden Bericht wird es in der Juni-Ausgabe des SFM geben.



US Sumo Open 2007 - Ergebnisse

Herren
Herren - Leichtgewicht
Gold Munkhjargal Ulziibayar
Mongolei
Silber
Erdenebileg Alagdaa
Mongolei
Bronze
Valentin Gogov Bulgarien

Herren - Mittelgewicht
Gold Zoljargal Ulziisaikhan
Mongolei
Silber
Dan Kalbfleisch USA
Bronze
Fausto Gobbi Italien

Herren - Schwergewicht
Gold Byambajav Ulambayar Mongolei
Silber
Petar Stoyanov Bulgarien
Bronze
Hans Borg Norwegen

Herren - Offene Klasse
Gold Byambajav Ulambayar Mongolei
Silber
Petar Stoyanov Bulgarien
Bronze
Bayanbat Davaadalai Mongolei


Damen
Damen - Leichtgewicht
Gold Michelle Pike USA

Damen - Mittelgewicht
Gold Florence Bannout USA

Damen - Schwergewicht
Gold Dashdalum Sambuu Mongolei
Silber
Lindsay Hood USA
Bronze
Elizabeth Gray USA

Damen - Offene Klasse
Gold Dashdalum Sambuu Mongolei
Silber
Florence Bannout USA
Bronze
Lindsay Hood USA




Sumo Fan Magazine Home

L10 Web Stats Reporter 3.15