Sumo Souvenirs

von Mark Buckton


Das Oxford Dictionary beschreibt ein Souvenir als eine Erinnerung an eine Begebenheit, einen Ort, etc.

Während dies eine Beschreibung sein könnte (oder auch nicht), die mit der Mehrheit der Meinungen zu diesem Thema konform geht, ist eine Tatsache, dass Souvenirs Teil und Paket eines jeden Sports/einer jeden Unterhaltung in der modernen Zeit sind.

Wenn man mit der japanischen Form des Theaters, die als Kabuki bekannt ist, vertraut ist, gibt es nichts besseres, als an die Oshiguma seiner Lieblingsschauspieler zu gelangen – der Abdruck, den die Make-Ups der Schauspieler nach einer Vorstellung auf einem Tuch hinterlassen.

Wenn Fußball das Glück ist, dann sind unterschriebene und vorzugsweise benutzte Trikots das Größte. Für Fans von Britney – ihre nun von ihr losgelösten Locken plus die leere Dose Red Bull, die sie offenbar zu diesem Zeitpunkt getrunken hatte!

Sumo-Souvenirs sind nicht anders in ihrer Fähigkeit, Verehrte und Verehrer zu verbinden und werden wie alle Souvenirs, bei wahrscheinlich anderer Größe und Form, von einigen geschätzt und von anderen als Müll abgetan.

Wo fängt man also in einer Zeit der Massenproduktion und sogar Hello Kitty, die ins Sumo einsteigt an, wo sucht man nach dem allerbesten – egal, ob das "beste" das billigste, das seltenste oder ungewöhnlichste oder einfach das meiste "da draußen" ist – wir alle haben unsere Ansichten.

Offensichtlich hat Sumo, genauso wie Baseball, Fußball und andere solche Sportarten, sein Mekka – den Ryogoku Kokugikan. Zudem gibt es, wie bei Wembley für die Fans des Schweinblasentretens, dem Yankee Stadium für die Zuschauer des "Triff Ball, dann lauf – so einfach" und sogar Lords oder der MCG (Melbourne Cricket Ground) für andere Ball-plus-Stock-Vergnügungs-Sportarten, KEINEN besseren Ort als den designierten Hauptort einen beliebigen Sports, um die Jagd nach Souvenirs zu eröffnen.

In Japans Hauptstadt Tokyo ist es der östliche Teil von Sumida, den Sumoiten jeden Tag eines Bashos belagern und in den Gassen um die Hauptarena herum wird die Mehrheit Glückseligkeit und die Erfüllung ihrer Suche nach dem ultimativen Souvenir für zuhause erreichen.

Aber hier wird die Sache etwas seltsam. Für eine Organisation, die so oft dafür gescholten oder offen angegriffen wird, dass sie in der Vergangenheit verwurzelt bleibt, ist der Nihon Sumo Kyokai (NSK) sehr zielgerichtet, wenn es darum geht, das "Image" oder Geschichten zu verkaufen, die man in Erinnerung haben könnte, wenn man einen Blick auf die Souvenirstände wirft.

Essbares, Trinkbares und natürlich "Mitnachhausenehmbares" steht in den Schaukästen und an den Rückseiten den unzähligen Einrichtungen, die aufgebaut wurden, um die neuesten Sumowaren an eine besuchende und hoffentlich verzauberte Öffentlichkeit zu verkaufen.

Einige spezialisieren sich auf teurere Stücke und Teile wie handgemalte Kunst oder Sekitori-Statuen, während andere alles von den 08/15-Tegata-Drucken der höchstrangigen Sekitori zu angemesseren 320 Yen pro Stück bis hin zu Kokugikan- oder gumbaiförmigen Schokoladentafeln verkaufen.

Handtücher, Fächer, Sekitoripuppen und sogar Aschenbecher – in einer Vielzahl von Designs – sind nur eine kleine Kostprobe der Dinge, die innerhalb der wichtigsten Sumoarena angeboten werden, während in den Straßen außerhalb Sumowein, -sake und -bierdosen zu Preisen nicht weit über der Norm zu haben sind.

Der berühmte Sumo- und Edo-Ära-Schmuckstückladen Takahashi an der Straße nach Kinshicho und die relativ neue Einrichtung im Hauptgebäude des nahen Ryogoku-Bahnhofs der JR verkaufen fast alles, was man im Stadion während eines Honbasho finden kann, dienen ihrem Zweck und besetzen in den Monaten ohne Basho zweifellos eine Nische, aber das Herzstückd des Sumosouvenirtums kann man nur innerhalb der Arena haben – zurück im Stadionsgebiet – zurück in Reichweite des Dohyo.

Eine kleine Bude mit Tischplatte und zusätzlichen Regalen fungiert als der unoffizielle Sumobuchladen während der 15 Tage eines Basho mit Sumoverzeichnissen, -magazinen und CD's, DVD's und Videos, die alle zu relativa vernünftigen Preisen zu kaufen sind. Banzuke und sogar Bintsuke, für die, die die Leidenschaft für den Sport etwas zu weit treiben wollen, runden die Auswahl an den besten und neuesten Sumobüchern ab, die ich in einem Jahrzehnt des Suchens gefunden haben.

Zugegebenermaßen weit von einem Vergleich mit den Sumo Museum Ausstellungen ("Nicht berühren"-Schilder ausgenommen) und den öffentlichen Bibliotheken in Tokyo mit ihren außergewöhnlichen Sammlungen von Sumoliteratur entfernt, ist das der EINE Stop, der beim Besuch eines Basho und der Suche nach etwas, das länger als eine Schokoladentafel oder eine Rikishi-Fingerpuppe hält, nicht versäumt werden sollte – besonders, wenn man nicht in Japan lebt.

Wie bei allen Sportarten gibt es natürlich eine Menge Kitsch – einiger davon wurde schon weiter oben erwähnt – und die meisten Souvenirs können von einem ernsthafteren Fan getrost ignoriert werden, aber für Kinder gibt es vieles, was alle Geschmäcker anspricht – keines der Kleinen braucht mit leeren Händen nachhause zu gehen und die Eltern werden wegen der Preise nicht allzu deprimiert sein.

Für den "Fan der Fans" aber – der echte Sammler, der sein Gebiet vermutlich kennt – sind die Errungenschaften weit weg vom Kokugikan zu finden, oft in einem der tausenden kleinen Läden in der Hauptstadt vergraben, aber dort kann man Spaß haben, und das Schlüsselwort ist "authentisch". Das ist aber der Punkt, an dem das Problem beginnt.

Wem in der japanischen Hauptstadt vertraut man, dass er einem echte Sachen verkauft – Honmono? Einem Profi mit einem Vierteljahrhundert Sumohandel im Rücken, aber mit keiner Liebe für den Sport? Dem Mann mit den undokumentierten Dingen (dummerweise ist vieles, was das Sumo zu bieten hat, undokumentiert), die mit "superselten" oder "Sammlerstück" ausgezeichnet sind?

Wenden wir uns Yakoo-Auktionen oder ähnlichen zu? Sind persönliche Verbindungen der richtige Weg? "Die Wahrheit liegt da draußen", würde Fox sagen, während er ein paar Momente die Suche nach seiner Schwester vergisst, aber in Wahrheit brauchen die Dinge nicht so kompliziert zu sein.

Originale KÖNNEN erworben werden, aber hauptsächlich nur von der Quelle.

Für Sumokunst braucht man nicht weiter als zur wichtigsten Künstlerin des Sport, Lynn Matsuoka, zu blicken. Seit langem in Japan lebend und wörtlich mit dem Sport verheiratet, hat Lynn in den letzten Jahren mehr Sumokunst als irgendein anderer Künstler geschaffen – Japaner oder Ausländer.

Die Klassiker – Tegata und sogar Schriftrollen mit Kanji, die von respektierten Yokozuna geschrieben worden sein sollen – werden immer als Original bezeichnet werden, aber kann der Verkäufer das beweisen? Muss er oder sie das? Wäre eine Fälschung es überhaupt wert, produziert zu werden?

Welche Versicherung haben Sie, der Herr oder die Dame in der EU, in Amerika oder andere, das es DAS ist – das Stück, nachdem Sie solange gesucht hatten?

Wie bei allen Sammlergebieten ist es notwendig, sich vor Fälschungen in acht zu nehmen und immer nach einem Kaufbeleg oder besser noch einem Authetizitätsbeweis zu fragen, obwohl ein gewisser Grad an Flexibilität ratsam ist, wenn man bedenkt, dass alte Stücke weitergegeben und an einem Punkt an Antiquitätenläden verkauft oder bei Hausräumungen gefunden werden. Dokumente, die die Authentizität beweisen, EXISTIEREN manchmal einfach NICHT.

Einen Punkt, an den sich jeder erinnern sollte, ist die Notwendigkeit, jede Quelle mit einem Förderband an "seltenen" Dingen mit Vorsicht zu genießen. Sobald eines verkauft ist, kommt das nächste auf den Markt – aus der gleichen Quelle? Zeit, dass die Alarmglocken läuten. Hmmmmm?

Die Male, die der Schreiber "originale"/"authentische" Sumostücke von solchen Händler angeboten bekam und solche Stücke von Leuten in NSK prüfen ließ, die sich lange mit Sumogeschichte und -antiquitäten beschäftigt hatten, sind nicht mehr zählbar. Die Male, in denen ein solches Stück als echt bestätigt wurde, schon – einmal.

Kurz gesprochen: Es kommt auf die Menge an. Menge!

Das Geschäft mit Sumosouvenirs außerhalb des billigen Tands und der Massenproduktion und -angebote ist ein ernstes Geschäft, und nur die mit einer über alle Zweifel erhabenen Quelle sollten daran teilnehmen. Und, wenn Sie teilnehmen, halten Sie die Augen offen.

Teil II: Ein Blick auf die guten Stücke der Sumosouvenirs in der nächsten Ausgabe.



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